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Warum ist Agilität für den Energiemarkt so wichtig?
Agilität | Energie

Warum ist Agilität für den Energiemarkt so wichtig?

Zuletzt aktualisiert am 22. Dezember 2018

War­um Unter­neh­men im Ener­gie­markt umden­ken und Din­ge mas­siv anders machen müs­sen, wenn sie zukünf­tig wei­ter eine Rol­le spie­len wollen.

Die Ener­gie­wirt­schaft befin­det sich in einem nach­hal­ti­gen Trans­for­ma­ti­ons­pro­zess, des­sen Ursprün­ge bis zur Libe­ra­li­sie­rung des Mark­tes 1998 zurück­ge­hen.

Neben den struk­tu­rel­len Ver­än­de­run­gen begann mit den „Erneu­er­ba­ren“ auch eine inhalt­li­che Ver­än­de­rung, deren Dyna­mik mit der tech­no­lo­gi­schen Ent­wick­lung ste­tig zuge­nom­men hat. Wäh­rend in den ers­ten Jah­ren des neu­en Jahr­tau­sends noch Schlag­wor­te und Schau­fens­ter­pro­jek­te die Dis­kus­si­on beherrsch­ten, haben dezen­tra­le Erzeu­gung und allen vor­an die Digi­ta­li­sie­rung begon­nen, die bis dato gel­ten­den Markt­lo­gi­ken zu verändern.

Die Markt­ak­teu­re ste­hen vor der enor­men Her­aus­for­de­rung, ihr bis­he­ri­ges Kern­ge­schäft den ver­än­der­ten Mög­lich­kei­ten anzu­pas­sen – aber auch neue, wert­schöp­fen­de Geschäfts­fel­der und ‑model­le zu ent­wi­ckeln.
Den Risi­ken für das eta­blier­te Geschäft ste­hen Chan­cen gegen­über, für die eta­blier­ten genau­so wie für neue Play­er – unter aller­dings fun­da­men­tal ver­än­der­ten Rah­men­be­din­gun­gen und damit ein­her­ge­hen­der Unsi­cher­heit für alle Akteu­re.
Dis­rup­ti­ve Kräf­te haben das Poten­ti­al, den eta­blier­ten Akteu­ren das Was­ser mehr und mehr abzugraben.

Unter­neh­men, die schnell und effek­tiv neue Pro­duk­te und Ser­vices ent­wi­ckeln wol­len, die neue Geschäfts­mo­del­le schlank und ohne gro­ßen Over­head an den Märk­ten erpro­ben und die den neu­en, schnell und effek­tiv agie­ren­den Kon­kur­ren­ten etwas ent­ge­gen­set­zen wol­len, müs­sen sich auf allen Unter­neh­mens­ebe­nen neu auf­stel­len. Dies gilt für den Bereich Unter­neh­mens­stra­te­gie, für die Ebe­ne der ope­ra­ti­ven Exzel­lenz, die Kul­tur sowie auch für die Organisationsstruktur.

Die eta­blier­ten Play­er auf dem Ener­gie­markt kön­nen dabei ihre „Unfair Advantages“-Karte (Erfah­rung, Markt­prä­senz, Kun­den­stamm) nur dann wei­ter­hin aus­spie­len, wenn sie ver­ste­hen, was ihre Kun­den heu­te – und mor­gen – von ihnen erwarten.

Agi­le Kon­zep­te und Her­an­ge­hens­wei­sen bie­ten das Rüst­zeug, sich den Her­aus­for­de­run­gen kom­ple­xer und sich rapi­de ändern­der Märk­te und abneh­men­der Kun­den­loya­li­tät erfolg­reich zu stellen.

Eini­ge der mar­kan­tes­ten Merk­ma­le agi­ler Kon­zep­te sind:

Kundenzentrierung

Es gilt, den Kun­den tat­säch­lich ins Zen­trum zu rücken und die Orga­ni­sa­ti­on so auf­zu­stel­len, dass sie schnell und effek­tiv Kun­den­be­dürf­nis­se iden­ti­fi­zie­ren und auch erfül­len kann. Nur wer sei­ne Kun­den kennt und deren Bedürf­nis­se ver­steht, kann Ihnen pas­sen­de Pro­duk­te oder Ser­vices ver­kau­fen. Dabei spielt es aus Kun­den­sicht kei­ne Rol­le, wel­che Orga­ni­sa­ti­ons­ein­hei­ten des Ener­gie­ver­sor­gers wie zusam­men­ar­bei­ten müs­sen – der Kun­de inter­es­siert sich nur für die Lösung bzw. den Nut­zen.
Rei­nes Bestands­ge­schäft oder der momen­tan bes­te Preis reicht schon heu­te nicht mehr, um die Kun­den­ba­sis zu hal­ten – und erst recht nicht, um neue Kun­den zu gewin­nen. Es geht dar­um, den Kun­den wirk­lich rele­van­te Ser­vices anzubieten

Kurze Planungszyklen / Risikomanagement

Wenn Pla­nungs­zy­klen ver­kürzt und Pro­duk­te schon früh in der Ent­wick­lungs­pha­se mit Kun­den ver­probt wer­den, kann das Risi­ko, dass das Pro­dukt nicht vom Markt ange­nom­men wird, schon in frü­hen Pha­sen der Ent­wick­lung mini­miert wer­den.
Zudem wird es leich­ter, auf sich ver­än­dern­de Anfor­de­run­gen oder Rah­men­be­din­gun­gen zu reagie­ren. Nur wenn man als Unter­neh­men ver­än­der­te Anfor­de­run­gen schnell auf­neh­men und umset­zen kann, bleibt man erfolgreich.

Fokussierung und Zielorientierung

Unter­neh­men soll­ten die Anzahl Ihrer gleich­zei­tig lau­fen­den Initia­ti­ven und Pro­jek­te soweit redu­zie­ren, dass die­se schnel­ler fer­tig­ge­stellt wer­den kön­nen. Ein schlan­kes Port­fo­lio-Manage­ment, wel­ches Trans­pa­renz über die unter­neh­mens­wei­ten Initia­ti­ven und Pro­jek­te erzeugt, kann hel­fen, Abhän­gig­kei­ten und Fla­schen­häl­se (Blo­cka­den) sicht­bar – und damit auch beherrsch­ba­rer – zu machen.
Wir spre­chen in die­sem Kon­text von Limi­tie­rung des Work in Pro­gress (WIP). Das Mot­to heißt: „Stop start­ing, start finis­hing“! Weni­ger gleich­zei­tig abzu­wi­ckeln­de Pro­jek­te / Initia­ti­ven resul­tie­ren in der Regel in schnel­le­rem Arbeitsdurchfluss.

Selbst-Organisation und Ende-zu-Ende-Verantwortung

Agi­le Teams wer­den in der Regel cross­funk­tio­nal bzw. inter­dis­zi­pli­när besetzt, um Abhän­gig­kei­ten zu redu­zie­ren. Wenn ein Team alle not­wen­di­gen Exper­ti­sen für sein Pro­dukt oder sei­ne Ser­vices besitzt, kann es auto­no­mer und selbst­ver­ant­wort­li­cher agie­ren und damit schnel­ler und per­for­man­ter sein. Der orga­ni­sa­to­ri­sche Rah­men ist dabei unter­neh­mens­spe­zi­fisch zu gestalten.

Apple-Grün­der Ste­ve Jobs hat es auf den Punkt gebracht: “Es macht kei­nen Sinn, klu­ge Köp­fe ein­zu­stel­len und ihnen dann zu sagen, was sie zu tun haben. Wir stel­len klu­ge Köp­fe ein, damit sie uns sagen, was wir tun kön­nen.” Ent­schei­dun­gen sol­len dort getrof­fen wer­den, wo die jewei­lig größ­te Exper­ti­se vor­han­den ist.

Kontinuierliches Lernen

Ein gemein­sa­mes Ele­ment aller agi­len Her­an­ge­hens­wei­sen ist das Ler­nen, das Bestre­ben, sich kon­ti­nu­ier­lich zu ver­bes­sern.
Über das Instru­ment der Retro­spek­ti­ve hal­ten agi­le Teams in regel­mä­ßi­gen (kur­zen) Inter­val­len Rück­schau und ver­su­chen, Opti­mie­rungs­po­ten­tia­le in Bezug auf alle rele­van­ten Fel­der (z.B. Kom­mu­ni­ka­ti­on, Abläu­fe, Per­for­mance, Qua­li­tät, etc.) zu iden­ti­fi­zie­ren und direkt Maß­nah­men zur Ver­bes­se­rung anzustoßen.

Fazit:

Unter­neh­men wer­den sich über kurz oder lang ver­än­dern müs­sen, um sich für „mor­gen“ rich­tig auf­zu­stel­len und auch in Zukunft erfolg­reich zu sein. Dazu braucht es kei­ne „Schau­fens­ter­pro­jek­te“, son­dern Über­zeu­gungs­tä­ter und pro­fes­sio­nel­le Vor­ge­hens­mo­del­le und Methoden.

Unser Angebot:

Wir von Kreutz & Part­ner haben tief­ge­hen­des Wis­sen rund um agi­le Kon­zep­te und Her­an­ge­hens­wei­sen, kun­den­zen­trier­te und agi­le Pro­dukt­ent­wick­lung, Trans­for­ma­ti­ons­pro­zes­se sowie das The­ma „Agi­le Lea­der­ship“.
Wir ent­wi­ckeln mit Ihnen zusam­men eine auf Ihre Orga­ni­sa­ti­on zuge­schnit­te­ne Stra­te­gie zur Imple­men­tie­rung not­wen­di­ger Ver­än­de­run­gen und beglei­ten Sie bei der Operationalisierung.

Von K&P Redaktion

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22. Dezember 2018

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