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Talent Sourcing
Agilität

Remote Work – eine echte Zukunftschance für Unternehmen im ländlichen Raum!

Zuletzt aktualisiert am 22. März 2019

Der­zeit wird die Dis­kus­si­on über „Home Office & Co“ stark von der Covi­d19-Kri­se domi­niert. Dabei ist „Remo­te Work“ weit­aus mehr als ein rei­nes Über­brü­ckungs-Tool für den Kri­sen­fall. Zum Bei­spiel kann es die idea­le Lösung für Mit­tel­ständ­ler in der soge­nann­ten „Pro­vinz“ sein, um qua­li­fi­zier­te Mit­ar­bei­ter zu gewin­nen – und nach­hal­tig an ihr Unter­neh­men zu binden.

Lese­zeit: 5–6 Minu­ten

 Noch vor weni­gen Jah­ren war der Arbeits­markt ein klas­si­scher Anbie­ter-Markt: Es gab weni­ger attrak­ti­ve Stel­len als inter­es­sier­te Bewer­ber. Auf­grund des demo­gra­phi­schen Wan­dels sieht die die Arbeits­welt heut­zu­ta­ge jedoch völ­lig anders aus: Nun sind es die Unter­neh­men, die Schwie­rig­kei­ten haben, offe­ne Stel­len mit geeig­ne­ten Mit­ar­bei­tern zu beset­zen. Dies gilt beson­ders für Unter­neh­men, deren Stand­ort außer­halb der urba­nen Zen­tren liegt. Denn wäh­rend die Ein­woh­ner­zah­len von Metro­po­len wie Ber­lin, Mün­chen oder Köln in den letz­ten Jah­ren kon­ti­nu­ier­lich ange­wach­sen sind, wan­dern immer mehr jun­ge, qua­li­fi­zier­te Fach­kräf­te aus eher länd­li­chen Regio­nen ab.

Die Landflucht gefährdet die Zukunftsfähigkeit zahlreicher Unternehmen 

 Die­se Abwan­de­rungs­be­we­gung bedeu­tet einen enor­men Stand­ort­nach­teil für Unter­neh­men abseits der pul­sie­ren­den Metro­po­len und gefähr­det zuneh­mend ihre Zukunfts­fä­hig­keit. Hin­zu kommt, dass es für Groß­städ­ter oft­mals nicht in Fra­ge kommt, für einen Job in eine länd­li­che Regi­on zu zie­hen. Dem­entspre­chend essen­ti­ell ist es für in der ver­meint­li­chen Pro­vinz behei­ma­te­te Unter­neh­men, über Alter­na­ti­ven zur klas­si­schen Arbeits­or­ga­ni­sa­ti­on nach­zu­den­ken. So den­ken eini­ge der betrof­fe­nen Fir­men bereits offen dar­über nach, Abtei­lun­gen z.B. in Form von Inno­va­tions Hubs in eine Groß­stadt zu ver­le­gen – oder direkt mit dem gesam­ten Betrieb umzu­zie­hen. Doch ein sol­cher Umzug ist kost­spie­lig und kann ein Unter­neh­men über vie­le Jah­re beschäftigen. 

Remote Work verbindet die Provinz mit den urbanen Arbeitsmärkten 

 Deut­lich güns­ti­ger sowie ein­fa­cher umzu­set­zen ist dage­gen die Ein­füh­rung von Remo­te Work. Die Digi­ta­li­sie­rung der Zusam­men­ar­beit macht es (zumin­dest theo­re­tisch) mög­lich, Mit­ar­bei­ter von jedem Ort der Welt für ein Unter­neh­men zu gewin­nen – ohne, dass eine Fir­ma ihren Stand­ort wech­seln muss. Dar­über hin­aus zei­gen aktu­el­le Stu­di­en, dass die Mög­lich­keit im Home Office zu arbei­ten gera­de in der Ziel­grup­pe jun­ger Aka­de­mi­ker ein wich­ti­ges Kri­te­ri­um für eine Job-Ent­schei­dung dar­stellt: So gaben z.B. 35 Pro­zent der Befrag­ten in einer reprä­sen­ta­ti­ven Sta­tis­ta-Umfra­ge aus dem Jahr 2019 an, dass sie ihre aktu­el­le Stel­le für die Mög­lich­keit, im Home Office zu arbei­ten, ver­las­sen würden. 

Digitalisierung der Zusammenarbeit bietet Unternehmen und Mitarbeitern Vorteile 

 Ein wei­te­rer Vor­teil für die Mit­ar­bei­ter-Akqui­se ist, dass die Ein­füh­rung von Remo­te Work nicht nur den Kreis poten­zi­el­ler Bewer­ber erhöht, son­dern für vie­le Arbeit­neh­mer auch einen wich­ti­gen Indi­ka­tor für eine hohe Arbeits­zu­frie­den­heit dar­stellt. Denn die Mög­lich­keit von Zuhau­se zu arbei­ten, redu­ziert nicht nur den Pend­ler-Stress, sie schafft auch mehr Raum für kon­zen­trier­tes, fokus­sier­tes Arbei­ten. Hin­zu kommt, dass Home Office und Co gera­de jun­gen Fami­li­en ermög­licht, die Arbeits­zeit fle­xi­bel mit der Kin­der­be­treu­ung zu verbinden. 

 Auch die Unter­neh­men pro­fi­tie­ren von einer Digi­ta­li­sie­rung der Zusam­men­ar­beit: So zei­gen Stu­di­en, dass die Tätig­keit im Home Office sowohl die Pro­duk­ti­vi­tät als auch die Arbeits­qua­li­tät posi­tiv beein­flusst. Dar­über hin­aus las­sen sich durch Remo­te Work Büro­mo­bi­li­ar, Strom, Heiz- und Was­ser­kos­ten sowie Büro­räu­me einsparen. 

Remote Work verändert die Arbeitskultur und ‑organisation 

Bevor man Remo­te Work in ein Unter­neh­men ein­führt, soll­te man sich jedoch bewusst machen, dass dies eine Ent­schei­dung ist, die sowohl die Arbeits­kul­tur als auch die gesam­te Arbeits­or­ga­ni­sa­ti­on nach­hal­tig ver­än­dern wird: So gilt es zum Bei­spiel Mee­tings so zu orga­ni­sie­ren, dass Mit­ar­bei­ter sowohl „on-site“ als auch „remo­te“ teil­neh­men kön­nen. Dazu müs­sen sämt­li­che Kom­mu­ni­ka­ti­ons­we­ge digi­ta­li­siert werden. 

Auch The­men wie „Mit­ar­bei­ter­füh­rung“ oder „Team­spi­rit“ benö­ti­gen ein ande­res Vor­ge­hen. Denn im Home Office sind gemein­sa­me Mit­tags­pau­sen oder kur­ze infor­mel­le Gesprä­che in der Kaf­fee­kü­che nicht mög­lich. Hier gilt es die rich­ti­gen digi­ta­len Ent­spre­chun­gen zu fin­den, um das Gemein­schafts­ge­fühl zu erhal­ten. Eben­so gilt es, die IT-Infra­struk­tur sowie die Remo­te-Arbeits­plät­ze der Mit­ar­bei­ter so zu gestal­ten, dass sie ein rei­bungs­lo­ses, stand­ort­un­ab­hän­gi­ges Arbei­ten mög­lich machen. Dabei ist vor allem zu beach­ten, dass nicht alle Mit­ar­bei­ter in Sachen „digi­ta­le Tools“ auf dem glei­chen Level sind. Gera­de für älte­re oder uner­fah­re­ne Kol­le­gen emp­fiehlt es sich kur­ze Work­shops zu den neu­en Tools sowie zur Kom­mu­ni­ka­ti­ons-Eti­ket­te ein­zu­pla­nen – um unnö­ti­ge tech­ni­sche Über­for­de­run­gen zu ver­mei­den. Erfah­ren Sie mehr über die tech­ni­schen Her­aus­for­de­run­gen im Home Office.
 

Doch die gute Nach­richt ist: So zeit-inten­siv die mit der Ein­füh­rung von Remo­te Work ver­bun­de­nen Her­aus­for­de­run­gen auch klin­gen – am Ende ist es deut­lich ein­fa­cher, sein Unter­neh­men auf Remo­te Work umzu­stel­len, als auf­grund des Fach­kräf­te­man­gels an einen ande­ren Stand­ort umzu­zie­hen. Auch die tech­ni­sche Umset­zung ist mitt­ler­wei­le um eini­ges ein­fa­cher gewor­den, als es noch vor weni­gen Jah­ren der Fall war: So haben die vie­ler­orts durch die Coro­na-Kri­se not­wen­dig gewor­de­nen Wech­sel ins Home Office gezeigt, dass die meis­ten Fir­men über die not­wen­di­ge Basis-Infra­struk­tur ver­fü­gen. Die­se gilt es nur noch rich­tig zu jus­tie­ren – und mit einer Arbeits­kul­tur auf­zu­la­den, die eine pro­duk­ti­ve, stand­ort­un­ab­hän­gi­ge Zusam­men­ar­beit mög­lich macht. 

Zusammengefasst:  

  •  Unter­neh­men in länd­li­chen Regio­nen haben es heut­zu­ta­ge schwer, offe­ne Stel­len mit qua­li­fi­zier­ten Mit­ar­bei­tern zu besetzen.

  • Remo­te Work erwei­tert das Ein­zugs­ge­biet für die Mit­ar­bei­ter-Akqui­se. Sie macht es mög­lich, qua­li­fi­zier­te Mit­ar­bei­ter aus ande­ren Regio­nen für ein Unter­neh­men zu gewin­nen – und nach­hal­tig zu binden. 

  •  Die Mög­lich­keit im Home Office zu arbei­ten, ist zudem für vie­le Mit­ar­bei­ter ein wich­ti­ges Argu­ment für einen Arbeits­platz bzw. einen Arbeitsplatzwechsel. 

  •  Die Arbeit im Home Office ist oft­mals pro­duk­ti­ver als die Arbeit im Büro. 

  •  Remo­te Work bie­tet Unter­neh­men ein gro­ßes Ein­spar­po­ten­zi­al z.B. bei Büro- und Energiekosten. 

  •  Die Ein­füh­rung von Remo­te Work bedeu­tet eine Ver­än­de­rung für die Arbeits­kul­tur und ‑orga­ni­sa­ti­on. Bie­tet jedoch zahl­rei­che Chan­cen, die die Her­aus­for­de­run­gen über­wie­gen. Hier fin­den Sie wei­te­re, hilf­rei­che Infor­ma­tio­nen zur Ein­füh­rung von Remo­te Work in Ihrem Unternehmen. 
Von K&P Redaktion

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22. März 2019

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