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Innovation

Die vier Phasen des Innovationsmanagements: Von der Idee zum Markteintritt

Zuletzt aktualisiert am 22. Dezember 2020

Inno­va­tio­nen sind ris­kant, die nöti­gen Inves­ti­tio­nen nicht zu unter­schät­zen. Umso wich­ti­ger ist es, den Ent­schei­dungs­pro­zess dar­über, wel­che Idee zur Inno­va­ti­on umge­setzt wer­den soll, nicht dem tages­ak­tu­el­len Befin­den eines ein­zel­nen Ent­schei­dungs­trä­gers zu über­las­sen. Ein schritt­wei­ses Aus­wahl- und Ent­wick­lungs­ver­fah­ren mit abwech­seln­den Pha­sen der Wei­ter­ent­wick­lung und ste­ter Rele­vanz­kon­trol­le sind die Basis, um mit Inno­va­tio­nen zu wach­sen – anstatt abzu­stür­zen. Pro­zes­se zumes­sen, nicht zu unterschätzen.

Vor dem Markteintritt kommt der Prototyp

Zum Inno­va­ti­ons­ma­nage­ment gehört, den Ser­vice sowie Pro­dukt- und Geschäfts­idee vor dem Launch zu tes­ten. Wie reagie­ren Abtei­lun­gen, Bran­chen­ex­per­ten, Geschäfts­part­ner und Kun­den auf die Ent­wick­lung? Was kommt an, was nicht? Was sind die Anwen­dungs­sze­na­ri­en und was for­dern sie vom Pro­to­typ? Alle Reak­tio­nen wer­den doku­men­tiert, alle Erkennt­nis­se in der Wei­ter­ent­wick­lung ein­be­zo­gen. Dabei ist es viel sinn­vol­ler, bereits früh mit Pro­to­ty­pen Erfah­run­gen zu sam­meln. Digi­ta­le Com­pu­ter­tech­no­lo­gien ermög­li­chen dies: Rapid Pro­to­ty­p­ing Metho­de. Manch­mal wer­den aber auch Papier­pro­to­ty­pen genutzt.

Ohne Rückschläge ist Innovation nicht machbar

Inno­va­tio­nen sind das Resul­tat einer guten Idee und har­ter Ent­wick­lungs- und Umset­zungs­ar­beit. Etwas Neu­es zu gestal­ten bedeu­tet auch, das Vor­han­de­ne zu ergän­zen und gege­be­nen­falls zu erset­zen. Natür­lich geht da nicht immer alles rei­bungs­los. Doch Rück­schlä­ge, Fehl­ent­wick­lun­gen, klei­ne Tur­n­arounds sind kein Zeug­nis des Schei­terns, son­dern des Versuchs. 

In vie­len Unter­neh­men ist Schei­tern immer noch kei­ne Opti­on und wird direkt oder indi­rekt sank­tio­niert. Dabei wis­sen wir längst: tri­al and fail­ure ist ein höchst erfolg­rei­ches Prin­zip. Vie­le Füh­rungs­kräf­te wün­schen sich den Geist der erfolg­rei­chen Start­ups. Dabei wird oft ver­ges­sen, dass vie­le Start­ups schei­tern. Und man­cher Grün­der benö­tigt zahl­rei­che Ver­su­che, bis ein Busi­ness gelingt.

Im Übri­gen macht es auch aus wirt­schaft­li­cher Sicht Sinn, früh­zei­tig aus­zu­pro­bie­ren und zwar unter Real­be­din­gun­gen. Bes­ser früh schei­tern, als am Ende eines lang­fris­ti­gen und teu­ren Pro­jekts die Feh­ler zu bemer­ken. Denn dann wird es teu­er die­se Feh­ler zu behe­ben. Dabei hel­fen Tech­no­lo­gien wie Vir­tu­al Rea­li­ty, Aug­men­ted Rea­li­ty und 3D Prin­ting, denn neue Pro­duk­te, Shop­for­ma­te oder neue Ansät­ze las­sen sich in VR erleb­bar dar­stel­len ohne die ent­spre­chen­den Inno­va­tio­nen phy­sisch zu pro­du­zie­ren. Unser Toch­ter­un­ter­neh­men futur­est hat bereits eini­ge sehr erfolg­rei­che VR Pro­jek­te in die­sem Kon­text realisiert. 

Warum agile Methoden besser performen

Der beson­de­re Wert eines agi­len Ansat­zes, bei­spiels­wei­se einer Scrum-basier­ten Vor­ge­hens­wei­se, liegt nicht nur im ite­ra­ti­ven Ansatz oder der frü­hen Umset­zung (MVP), son­dern auch dar­in, dass die Ent­schei­dun­gen im Scrum-Team getrof­fen wer­den. Ent­wick­lun­gen wer­den so gut geschützt vor dem rau­en Wind des Kern­ge­schäfts. All­zu oft oft tor­pe­die­ren die mäch­ti­gen Bud­get­hal­ter der Cash Cows und Stars die zar­ten Knos­pen des Inno­va­ti­ons­be­reichs. Smart Fen­cing (eine Art Inku­ba­ti­ons­schutz­zo­ne in der Orga­ni­sa­ti­on) ist also eine sinn­vol­le Abschot­tung der Ideen gegen all­zu for­sche Abmo­de­ra­ti­on und Ein­mi­schung von innen.

Um durch die unbe­kann­te See zu kom­men, hel­fen klar defi­nier­te Pro­zes­se. Die regel­mä­ßi­gen Reportings, in denen ein offen ange­spro­che­nes Pro­blem nicht gleich zur Been­di­gung des Pro­jekts führt, gehö­ren eben­so dazu wie die Beglei­tung durch ein Stee­ring Com­mit­tee. Ziel ist es, Offen­heit und Dis­kus­si­on auf­recht­zu­er­hal­ten sowie Panik­re­ak­tio­nen zu vermeiden.

Es klingt ein­fach, doch es ist die eigent­li­che Her­aus­for­de­rung, an der vie­le Inno­va­tio­nen schei­tern: die Umset­zung in der eige­nen Orga­ni­sa­ti­on. Inno­va­tiv wird ein Unter­neh­men nicht per Beschluss des Manage­ments. Auch nicht dadurch, dass neue Ver­fah­rens­an­wei­sun­gen in Umlauf gebracht wer­den. Alle Betei­lig­ten und Betrof­fe­nen im Unter­neh­men müs­sen sich der Inno­va­ti­ons­stra­te­gie bewusst sein und ihre Zie­le ken­nen. Und sie soll­ten alle davon über­zeugt sein, dass die erreich­te Inno­va­ti­on­kraft für das Unter­neh­men, die ein­zel­nen Unter­neh­mens­be­rei­che und jedem Mit­ar­bei­ter per­sön­lich Nut­zen bringt.

Dass jeder sei­ne Auf­ga­be inner­halb der Inno­va­ti­ons­stra­te­gie dann auch aus­füh­ren kann, errei­chen Orga­ni­sa­tio­nen durch Pro­zes­se, die indi­vi­du­ell auf die eige­nen Bedürf­nis­se zuge­schnit­ten sind. Aber vor allem ande­ren durch eine Kul­tur, die Inno­va­tio­nen mög­lich macht. Denn wir wis­sen um die beson­de­re Bedeu­tung der Kul­tur im Unter­neh­men: Cul­tu­re eats Stra­tegy for Break­fast. Das gilt auch für erfolg­rei­ches Innovationsmanagement.



Von K&P Redaktion

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22. Dezember 2020

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